letzter Logbucheintrag
Nach grossem „Hallo“ in Santa Cruz, auf Tenerife, und Wiedersehen mit S/Y DESTINY, Don und Sandy, ging’s sofort mit ihnen zum Grosseinkauf! Somit war unser erster Tag in den Kanaren schon vorbei. Die nächsten Tage waren ausgefüllt mit: Schiff prüfen, Wetter beobachten. Wetter beobachten, Einkäufe erledigen, Schiffsausrüster abklappern. Wetter beobachten und Abschiedsabendessen. Und schon trafen auch die S/Y WATERAAP ein. Sie hatten einen Zwischenstop auf La Graciosa, bei Lanzarote, gemacht. Für sie hiess es jetzt auch ihr Schiff vorbereiten – es ging für sie erst zu den Kap Verden Freunde „aufladen“ und dann an Weihnachten weiter in die Karibik. Wir hoffen an Weihnachten schon angekommen zu sein...
Am 2. Dezember traf unsere Crew-Verstärkung ein! Mireille, Marc’s Schwester, kam ‚angeflogen’ – yeah!! Jetzt kann’s losgehen. Nach grossem Hallo und Familienzusammenführung auf S/Y WATERAAP entschlossen wir uns für den Dienstag 5. Dezember in See zu stechen! Diesel und Wasser gebunkert, genug Proviant für eine Armee und viel Bauchweh!! So hiess es ‚Leinen los’ am 5. Dezember am Mittag!
Die ersten paar Tage hatten wir viel Wind und hohe Kreuzsee (Atlantikschwell aus Nordwesten und Windwelle aus Nordosten). Das Leben an Bord war nicht so einfach... doch wir kochten regelmässig und glaubten fest daran, dass es nur besser werden konnte. Und es wurde – FLAUTE! Zwei Tage dümpelten wir nur so dahin – ausruhen so gut es ging war angesagt und ein Bad im Atlantik! Dann entschieden wir uns den Blister (Leichtwindsegel) auszubaumen – und siehe da, wir machten etwas Fahrt! Bald setzten dann doch noch die Passatwinde ein aber die Kreuzsee blieb unser stetiger Begleiter – ein ‚ewiger’ Wechsel zwischen Blister und Genua begann – mal mehr Wind, mal weniger Wind. „Rocking and rolling over the Atlantik“.
Zu Weihnachten gab es Risotto mit Spargeln und gutem spanischem Jamon (Schinken), eine Wunderkerze und Weihnachtslieder – keine Einkaufshektik, kein Geschenkestress, nur das Rauschen des Windes unter dem Sternenzelt! Unser Nachtwachplan funktionierte ganz gut – zwei Stunden auf Wache, vier Stunden Schlaf und tagsüber nahmen wir es so wie es kam ... Nach anfangs Vollmondnächten gewöhnten wir uns langsam an die „dunklen“ mondlosen Nächte und freuten uns gegen Ende unserer „Reise“ wieder auf den Halbmond. Wir sahen und kreuzten ein paar Grossschiffe aber keine anderen Segler – nur unsere tägliche Funkrunde verriet uns, dass wir nicht alleine waren!
Nach 24 Tagen und 2904 Seemeilen liefen wir morgens um sieben Uhr in der Rodney Bay Marina auf St. Lucia ein – bei Regen aber doch merklich angenehmeren Temperaturen als auf den Kanaren. Nach Sangria zum Frühstück (die Ankunft musste ja begossen werden), Wiedersehen mit S/Y DESTINY und erfolgreichem Einklarieren hatten wir alle einen Energieschub und brachten unsere S/Y MELMAR Y ersteinmal wieder auf Vorderman – putzen, waschen, aufräumen... Nach gemütlichem Abendessen auf der S/Y DESTINY fielen wir dann doch totmüde in unsere Kojen. Keine Wache – kein Schauckeln – nur Ruhe!
Fazit des Transatlantik: es war insgesamt anstrengender als viele uns versprochen hatten, aber wir sind froh und auch etwas stolz die Überfahrt ohne wirkliche Schäden gemeistert zu haben. Jetzt geniessen und tauchen wir erst mal in eine neue Welt ein: „TAKE IT EASY, MAAN“...
Fotos zum Logbucheintrag: Transatlantik I - Vorbereitungen auf den Kanaren Transatlantik II - Regen und Wellen Transatlantik III - Blistersegeln und Weihnachtsessen Transatlantik IV - Ankunft in der Karibik
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