letzter Logbucheintrag
Unser erster Stop in der Karibik war St.Lucia, die Grösste der englisch sprechenden Windward Inseln, mit saftig grünen Bergen und wunderschönen weissen Sandstränden. Es war der ideale Ort nach unserem Transatlantik: wir kamen zu allem was wir brauchten. Nur an das Tempo mussten wir uns etwas gewöhnen: “TAKE IT EASY, MAAN”
Wir erkundeten die Insel mit dem Auto von Nord bis Süd, wanderten im Regenwald, besuchten den ‚Diamond Botanical Garden’ und die ‚Sulphur Springs’ in der Nähe von Soufriere und nicht zu vergessen den ‚Seafood-Friday-jump-up’, lokale Fischspezialitäten mit Musik und Party in den Strassen von Anse La Raye.
Leider mussten wir uns auch von unseren Freunden Don & Sandy von S/Y DESTINY und von Ute & Günter von S/Y Y NOT verabschieden. Sie segelten Richtung Norden – hoffentlich sehen wir uns bald wieder.
Fotos zu St. Lucia: West Indies I – Inselrundfahrt West Indies II – Wanderung & ‘Sulphur Springs’ West Indies III – ‘Diamondfalls’ West Indies IV – Regenwald & ‘River Rock’
Unser Anker fiel nach einer schönen Motorsegelnacht in der Admiralty Bay, eine schön geschützte grosse Buch an der Westseite von Bequia (sprich <bekwe>). Hier begannen unsere Unterwasserabenteuer. Melanie erwarb ihren PADI Open Water Tauchschein und Marc sein Advanced. Wir verbrachten viel Zeit damit die Tauchgründe um Bequia zu erkunden und bewundern – grosse, sanft schwingende Weichkorallen wie Blumen, Büsche oder ganze Bäume, Schwämme in der Form von alten Urnen in den schönsten Farben von Gelb bis zu leuchtendem Blau, viele verschiedene Hartkorallen und nicht zu vergessen die anderen Meeresbewohner: grosse Fischschwärme, bei fast jedem Tauchgang vielfarbige Hummer, Moränen, Seeschildkröten und ab und zu Rochen. Einmal konnten wir sogar einen ‚Nurse Shark’ (gutmütiger, ca. 1,5m langer Haifisch) bewundern.
Aber wir verbrachten natürlich auch Zeit zu Lande: mit dem Fahrrad erkundenten wir die Insel von Nord bis Süd, wanderten entlang der Küste und den Stränden und (be-)wunderten all die schönen oder interessanten Schiffe in der Bucht. Zu Ostern mischten wir uns unter die lokale Bevölkerung (sie kamen aus der ganzen Umgebung) und erlebten die Osterregatta, das jährliche Highlight der Region. Von den seriösen Segelregatten in verschiedenen Kategorien über das Crazy Craft Race bis zum vielfältigen lokalen Essen und Trinken – es gab alles...
Und natürlich lernten wir neue Segelfreunde kennen und trafen Bekannte wieder: S/Y DURRUS mit Judith & Harry, Craig auf seiner S/Y PATRIOT, S/Y WATERAAP mit Marc’s Cousine Syl & Pascal, Milan auf S/Y NOOR DARIA, S/Y MARY CONSTANCE mit Mike, Jos, Pippa & Justine, S/Y DALLIANT mit Holly & Marco, Conny & Silvia auf S/Y ALKEDO. Mit Mel & Phil auf S/Y SAMJI war es nicht nur ein Wiedersehen, mit ihnen segelten wir dann nach Ostern gemeinsam bis nach Grenada.
Fotos zu Bequia: West Indies V – Inselrundfahrt West Indies VI – Superyacht ‘Maltese Falcon’ West Indies VII – Regen & Schiffe West Indies VIII – Tauchen West Indies IX – Port Elisabeth West Indies X – Osterregatta
Nach einer langen Zeit in Bequia segelten wir in die wohl schönste Gegend der südlichen Karibik: die vielen kleinen Inseln der Grenadinen. Wir begannen nur gerade einige Seemeilen entfernt mit Mustique – die Insel der Reichen und Berühmten. Sofort fällt auf, dass hier viel Geld vorhanden ist: viele wunderschöne Villen, natürlich nach den verschiedensten Geschmäckern. Der einzige Rückschlag war an Land nicht fotografieren zu dürfen – “bedingt durch die Anwesenheit eines Mitgliedes der britischen königlichen Familie ist das Fotografieren auf der Insel strikt verboten“. Die VIPs haben auf ’ihrer’ Insel gewisse Privilegien, aber wir hörten, dass nicht alle so strikt sind. Pech für uns dieses Mal...
Aber was soll's, das Wasser war wunderschön, türkis, kristallklar und genial zum Schnorcheln an den nahen Riffen.
Fotos zu Mustique: West Indies XI – Fotografieren verboten
Mehr oder weniger zwischen St.Vincent und Grenada liegen die kleinen Inseln Mayreau und Tobago Cays. Eine Sandbucht nur gerade durch Riffe vor den Passatwinden aus dem Osten geschützt, dahinter ein paar saftig grüne Inseln um sich die Beine zu vertreten – wunderschön, wie im Südpazifik! Wir schnorchelten im klaren türkis Wasser – natürlich haben dies andere Segler und Touristen auch herausgefunden ...
Fotos zu Tobago Cays: West Indies XII - Paradies
Über Union Island (um aus St.Vincent und den Grenadinen auszuklarieren) segelten wir nach Petit St.Vincent (PSV). Diese Insel im Privatbesitz beherbergt ein Hotelresort und entsprechend war es uns nicht erlaubt den grössten Teil der Insel zu begehen. Trotzdem spazierten wir entlang den Stränden fast um die ganze Insel und schnorchelten wieder an den Riffen. Zum ersten Mal fanden wir lebende Conch-Muscheln und nahmen diese natürlich mit. Das Fleisch machte sich hervorragend in einem Conch-Salat und die Muschel selber ist wunderschön. Das Wasser hier war so schön und klar – auf dem Weg nach Trinidad sollte es das letzte Mal sein.
Fotos zu PSV: West Indies XIII – Privatinsel
Da wir erneut ein neues Land innerhalb der West Indies ansteuerten, mussten wir wieder Einklarieren (Immigration, Zoll und Hafenbehörden) und stopten kurz in Hillsborough auf Carriacou. Wir blieben dann nur gerade zwei Nächte in Tyrell Bay. An einem Nachmittag ’handsegelten’ wir (mit Paddel und Badetuch) mit unserem Dinghy in den nahen Mangroven. Diese Mangroven werden während des Sommers auch als ’Hurrikanloch’ gebraucht.
Unter Vollbesegelung gings weiter. Wir ‘rasten’ fast über den Unterwasservulkan ’Kick’m Jenny’ und entlang der Küste von Grenada bis St. George. Schlussendlich ankerten wir in Prickly Bay um etwas Zeit an Land zu verbringen. Seit langem war für uns St. George wiedermal eine ’pulsierende’ und ’grosse’ Stadt mit vielen Einkaufsmöglichkeiten.
Mit einem Mietauto fuhren wir quer durch und um die relativ grosse Insel – saftig tiefgrüne Vegetation, sehr hügelig mit äusserst freundlichen Bewohnern. Zusammen mit Mel & Phil besuchten wir die ’River Antoine Rum Distillery’ und das ’Belmont Estate’ (Cocoa). Beide Orte boten uns eine sehr interessante Tour. In unserer so technisierten und industriellen Welt war es erstaunlich und schön zu sehen, wie fast alle Arbeit hier noch wie vor Jahrzehnten gemacht wird: von Hand. Natürlich durften wir das ’Fish Festival’ in Gouyave nicht missen: mit mehreren andern ’Yachties’ und Freunden genossen wir einen sehr schönen Abend.
Fotos zu Grenada: West Indies XIV – Inselrundfahrt West Indies XV – Rumdestillerie West Indies XVI - Cocoa
Nach einer wunderschönen Zeit in der südliche Karibik sind wir nun in Trinidad. Hier stellen wir unsere S/Y MELMAR Y auf’s Trockene um während der Hurrikansaison einige Arbeiten zu erledigen. Segeln und auf einer Yacht leben heisst auch immer einiges instand zu stellen/halten. Unsere ’zu-machen-Liste’ ist lang und das europäische Antifouling is fast nutzlos hier in den karibischen Gewässern. Es ist auch Zeit für einen Heimaturlaub – wer weiss, vielleicht sehen wir uns bald in der Schweiz...
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